Erste Geschichten über zerstörerische Lawinen Abgänge gibt es schon aus der Zeit der Besiedlung des Alpenraums. Damals galten Eis- und Schneelawinen zu den bedrohlichsten Formen von Naturkatastrophen aufgrund ihrer Unberechenbarkeit.
Ja, sogar Hexen und Dämonen wurden dafür verantwortlich gemacht oder sogar als Strafe Gottes wurden diese Naturereignisse ausgelegt.
Erst Im Spätmittelalter wurde die Schutzwirkung des Waldes erkannt und man belegte die wichtigsten Wälder mit Bann. Aus alten Chroniken geht hervor, dass sich die Leute verschiedenste Gedanken über den Auslösemechanismus dieser zerstörerischen Naturgewalt machten. Man glaubte beobachtete zu haben, dass kleinste Erschütterungen oder Geräusche, verursacht durch Peitschenhiebe, Rufe oder Glöckchen, genügten, um gesamte Schneemassen in Bewegung zu setzen, auch die künstliche Auslösung von Lawinen mit Schneebällen war bekannt. Man konnte sich vorstellen, dass ein einfaches Klatschen ausreichen würde, um eine Lawine auszulösen, die groß genug war, um eine ganze Ortschaft unter sich zu begraben. Durch intensive Forschungen wisse man heute viel mehr über die auslösenden Ursachen. Selbstverständlich war auch schon bekannt, dass starke Erwärmungen die Schneemassen zum Abgang bringen konnten.
Im Winter 1950/51 ereignete sich die größte zivile Lawinenkatastrophe im Alpenraum: 1421 registrierte Schadenlawinen forderten in der Schweiz 97 und in Österreich 135 Todesopfer. Dank massiver Aufforstung und Lawinenverbauungen ist seither die Zahl an Lawinenopfern stark zurückgegangen. Doch all diese Verbauungen wären einem Jahrhundertschneefall nicht gewachsen. Eine riesige Lawinenkatastrophe bei der heutzutage dichteren Besiedlung ist jederzeit möglich.
Besonders medienwirksam sind Lawinenunglücke in Verbindung mit Prominenten Personen. „Mit glück am Tod vorbei“ titelte 1994 die „Schweizer Woche“ als Bundesrat Ogi die markierte Piste verließ.
1988 berichteten die meisten Medien von Prinz Charles, als er mit einer kleinen Gruppe im Parsenngebiet in Davos ein Schneebrett auslöste, durch welches ein Begleiter starb und eine andere Person schwer verletzt wurde.
Das öffentliche Interesse und die Medienpräsens zeigen heute noch die Urangst der Bevölkerung im Alpengebiet von einer Schneemasse begraben zu werden und ersticken zu müssen. Deshalb wird die Schnee- und Lawinenforschung von einer breiten Öffentlichkeit anerkannt und unterstützt.
Verfasser Unbekannt
geändert W.Fretschner